Es ist ein bisschen wie bei einer Datingshow: 18 Kandidaten präsentieren sich. Sie zeigen, wer sie sind, was sie wollen und was sie haben. In diesem Fall: eine gute Idee. Zusammengeführt hat sie das Jenaer StadtLab. In einem – seit Jahresbeginn ausgeschrieben Wettbewerbsaufruf – wurden neue Anregungen für städtische Projekte und Unternehmen gesucht. Gefragt waren originelle Einfälle, Gedanken und Entwürfe, welche sichtbar machen, was im innerstädtischen Raum so alles umgesetzt werden könnte.
Nun – Anfang März – sitzen 16 dieser Ideenträger erwartungsvoll im StadtLab zusammen und warten auf… Ja, auf was eigentlich?
Kreativität bereichert jede Idee: Sie kann helfen, um die Ecke zu denken, neue Perspektiven zu eröffnen und Ziele klarer zu machen. Das gilt insbesondere auch für neue Geschäftsideen. Doch mitunter tanzen diese häufig im – mal mehr mal weniger – engen Raum der eigenen Denkmuster, wo sie dann sich selbst überlassen sind. Das zweite Treffen der Teilnehmer:innen des Ideenwettbewerbs des StadtLabs zielte daher auch vermehrt darauf ab, diesen eigenen Tanzbereich der Denkmuster zu verlassen, um so möglicherweise ganz neue Dimensionen zu finden. Hilfe erhielten Sie dabei von Gründungscoach Matthias Bürger. Der langjährige Geschäftsführer war selbst Gesellschafter eines Start-ups, für das er 2012 mit einem Hauptpreis beim „Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen“ ausgezeichnet wurde.
Doch bevor es an diesem Abend daran geht, über den Tellerrand zu schauen, gilt es für die 16 Teilnehmer:innen erst einmal, sich über die eigene Kost klar zu werden.
Wie eine Schwalbe keinen Sommer, macht auch eine gute Idee noch keine Innovation. Damit die Gedanken der Wettbewerbsteilnehmer:innen potentiell das nächste Level erreichen, galt es im dritten Treffen zum Ideenwettbewerb den Teilnehmer*innen ganz konkrete Umsetzungshilfen zu geben. Dazu geladen waren die Jenaer Kulturberaterin Xenia Reich-Hemmerich von der Recover Stiftung sowie Eva Großblotekamp von blanc – einer Agentur, welche sich für die Zwischennutzung von Gewerberäumlichkeiten in der Stadt einsetzt…
Dass der Ideenwettbewerb tatsächlich ein Wettbewerb ist, schwingt zum vierten und letzten Vortreffen wie unsichtbare Wellen durch die industriellen Räume der Trafostation. Das nächste Treffen ist schließlich der Pitch-Termin Mitte Mai, also der Tag, an dem alle Teilnehmer:innen ihre Ideen einer Fach-Jury präsentieren. So lautet das Thema des Abends denn auch: „Wie stelle ich meine Idee vor?“ oder anders formuliert „Wie pitche ich erfolgreich?“. Brandcoach Nadine Reinhold der Agentur Liebscher ist geladen, um hier in den nächsten zweieinhalb Stunden Tipps zu geben. Ihr Ansatz: Ein allgemeingültiges Thema soll als Arbeitsgrundlage dienen, um sich nicht in der Vielzahl der unterschiedlichen Ideen zu verzetteln. So wird das „StadtLab“ selbst für den heutigen Abend zur Mustervorlage, um sich mittels theoretischer Grundlagen einen guten Pitch zu erarbeiten.